Naturwissenschaftliche Forensik – Studiengang und Berufe

Die naturwissenschaftliche Forensik ist ein spannendes Studienfach mit vielfältigen Karrierechancen. Ebenso vielfältig sind die Mythen, die sich um dieses Fach ranken. Viele Menschen setzten die Forensik mit der Kriminologie gleich und denken an die Tatortermittler und Rechtsmediziner aus den bekannten Fernsehserien. Mit der Realität hat das jedoch nicht viel zu tun.

Das Studium – Inhalte und Voraussetzungen

Die naturwissenschaftliche Forensik ist ein interdisziplinäres Studienfach mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Neben Physik, Chemie und Biologie stehen Pharmakologie, Materialwissenschaften, Mathematik, Informatik und Rechtswissenschaften auf dem Lehrplan. Dementsprechend breit gefächerte Interessen sollten die Bewerber mitbringen. Des Weiteren benötigen Forensik-Studenten einen ausgeprägten Hang zum analytischen Denken und hervorragende Englischkenntnisse. Für die Zulassung zum Studium ist die allgemeine Hochschulreife oder ein Fachabitur erforderlich sowie ein hoher Numerus clausus im Zweierbereich. Das Studium umfasst üblicherweise sechs Semester und endet mit einem Bachelor- oder Masterabschluss.

Berufliche Laufbahnen

Die Kriminalistik ist nur eine von vielen forensischen Arbeitsbereichen. Ein großer Teil der naturwissenschaftlichen Forensiker arbeitet in der privatwirtschaftlichen Industrie. Zu ihren Einsatzbereichen zählen Materialforschung, Qualitätskontrolle und versicherungsrechtliche Schadensanalyse. Selbst Kriminalforensiker bekommen nur in Ausnahmefällen einen Tatort zu sehen und haben nichts mit der rechtsmedizinischen Obduktion von Leichen zu tun. Ihr üblicher Arbeitsplatz ist das kriminaltechnische Labor. Hier untersuchen sie physikalische, chemische und biologische Proben sowie technische Systeme wie Computer, Haushaltsgeräte oder Fahrzeuge auf verwertbare Beweise.