Forschungsmethoden der Psychologie

  • Titel: Forschungsmethoden der Psychologie
  • Autor: shiller1
  • Organisation: UNI BIELEFELD
  • Seitenzahl: 32

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Inhalt

  • Skript Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie
  • WS bei Herrn Stemmler von Simone Lynn Sara
  • Kapitel Wissenschaftstheorie und psychologisches Experimentieren
  • Kapitel Konzepte des Experiments in der Psychologie
  • Kapitel Stadium Problemstellung und Hypothesenbildung
  • Unsystematischen Denkansatz Wissenschaftliche Neugier Intuition kreativer Zufall
  • Alternativhypothese H Arithmetisches Mittel Mittelwert Deskriptive Statistik
  • Inferenzstatistik Nullhypothese H Operationale Definition Validität
  • Kapitel Stadium Versuchsplanung
  • Kontrolle von Sequenzeffekten bei mehrfaktoriellen Designs ökonomische Versuchsplanung
  • I I I Q I Q Q Q
  • A A A F A F F F
  • I I Q QA F
  • Kapitel Stadium Versuchsaufbau und Instrumentierung
  • Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie
  • Kapitel Stadium Versuchsdurchführung und Versuchsleitermerkmale
  • Kapitel Stadium Auswertung Datenanalyse
  • teilt Verteilung in zwei Flächen auf
  • der Wert der am häufigsten auftritt
  • Kapitel Aufgaben und Probleme der Experimentalpsychologie
  • Kapitel Ausbildung in experimenteller Psychologie

Vorschau

Skript Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie

WS 2007/08 bei Herrn Stemmler von Simone, Lynn & Sara

(Vorwort) Das Experiment: – zur Erkenntnisgewinnung – gilt als „via regia“ (Königsweg des wissenschaftlichen Arbeitens – nicht unumstritten (Hinweise für die Studierende) Experimentell- korrelatives Grundmodell Experimentelle und korrelative Forschungsmethoden sind zwar sachlogisch zwei verschiedene Methodenansätze, lassen sich aber Verknüpfen und arbeiten zusammen. Sonstiges was in die Psychologie einspielt und auf dieses Grundmodell Grundlagenwissenschaftliche Teildisziplinen: Allgemeine Psy., Biopsy., Differentielle Psy. Sozialpsy., Entwicklungspsy. Anwendungsorientierte Gebiete: Pädagogische Psy., Diagnostische Psy. Klinische Psy. Sonstige angewandte Psy. Versuchspläne (Aufbauend auf das experimentell- korrelative Grundmodell) Arten von Versuchsplänen („Designtypen“) und deren Abkürzung: – Experimentelle Designs R, W, B(R) – R= ufallsgruppenversuchsplan („randomized group design“) – W= Versuchsplan mit Wiederholungsmessungen (“repeated measure design”) – B(R)= Blockversuchsplan („randomized block design“) – Quasi-experimentelle Designs (Q) – Q= Quasi-experimenteller Faktor – Ex post facto-Designs (E) – Korrelative Designs (K) K= Korrelativer (“correlational”) Faktor – O= Organismusfaktor (jeweilige Anzahl, zeigt ob es sich um ein uni-, bi-, oder trifaktorielles Design handelt) Der Behaviorismus ist ein wissenschaftstheoretischer Standpunkt, der zugrunde legt, dass das Verhalten von Menschen und Tieren mit den Methoden der Naturwissenschaft untersucht werden kann. (Einschub Folie) Kausalität (v. lat.: causa = Ursache) bezeichnet die Beziehung (Relation) zwischen Ursache und Wirkung, also die Einheit beider Ereignisse/ ustände zusammen. Aussagen über Kausalität mithilfe des Experiments: Prüfung, ob allein die Manipulation der UV eine Veränderung der AV zur Folge hat. • Man erzeugt die Bedingung und beobachtet, ob das Ereignis Y eintritt oder nicht. Folgt Y auf , so kann man davon ausgehen, dass eine hinreichende Bedingung für Y ist (z.B. Frustration ist eine hinreichende Bedingung für Aggression). • Durch eine weitere Manipulation der Bedingung, nämlich durch Beseitigung oder Variation von , lässt sich darüber hinaus prüfen, ob auch eine notwendige Bedingung für Y ist (Frustration ist keine notwendige Bedingung für Aggression). • Die Bedingungen, die in einem Experiment vom Experimentator (Versuchsleiter=VL) direkt oder indirekt manipuliert werden, konstituieren die UV. • Das Ereignis, das der VL als Folge der Manipulation der unabhängigen Variablen beobachtet, ist Teil der abhängigen Variablen (AV).

Kapitel 1- Wissenschaftstheorie und psychologisches Experimentieren

1 Erkenntnisgewinnung und Modellbildung in der Psychologie 1.1 Alltagspsychologisches und naives Denken Alltagspsychologie (Ap) („Tante- Erna- Wissen) Ap verlässt sich aufs Hörensagen, auf Mythen und Sprichwörter. Es ist ein „Eintopf“ aus Richtigem und Falschem, Vorurteilen, und unbewiesen Annahmen. – Ap wird nicht überprüft oder überhaupt nicht hinterfragt. AP bleibt bestehen da: – falsche Annahmen können das gewünschte Ergebnis dennoch zeigen (z.B. Betrunken Autogefahren nichts passiert) – Ap. Beeinflussen Handeln (Mädchen mögen keine Technik) (self-fullfilling prophecy) – Anders Auslegen immer passend (Horoskope) – Manches erst nachträglich erklären dann passend (Gegenteile ziehen sich an oder Gleich und Gleich gesellt sich gern) Wissenschaftliches Denken eines Psychologen ist untrennbar mit dessen Methodeninstrumentarium verknüpft! 1.5 Prinzipien der Erkenntnisgewinnung Vier verschiedene Prinzipien der Erkenntnisgewinnung: Prinzip der Autorität: man glaubt dem Experten ohne zu prüfen Prinzip der Intuition: kreatives Denken („künstlerisch“) Prinzip der Vernunft: Logik, naturgemäß nach formalen Regeln (Erfahrung fast irrelevant) Prinzip der Erfahrung: Beobachtung In der Psychologie am besten Erfahrung und Vernunft. Experimentelle Psychologie ist eine Psychologie, die das Experiment als bevorzugte, jedoch nicht ausschließliche Methode für die wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung verwendet. Das Experiment trägt zur wissenschaftlichen Erkenntnis wie folgt bei: Exaktes Wissen: Das Experiment geht grundsätzlich von möglichst genauen Beschreibungen des zu beobachtenden aus. Erklärung und Vorhersage: Das Experiment ist das beste Verfahren zur empirischen „UrsacheAnalyse“ (Kausalanalyse). Sie ermöglicht auch die Prognose von zukünftigen Ereignissen auf kausal begründeter Basis. Wissenschaftliche Fruchtbarkeit: Das Experiment verhindert keineswegs eine intuitive (kreative) Erkenntnisgewinnung, es macht im Gegenteil eine solche auf erkenntnistheoretischer Basis überhaupt erst möglich. Deduktives und induktives Denken Deduktive Logik: Allgemeinen Spezielles Induktive Logik: Spezielles Allgemein Induktion Vom Besonderen zum Allgemeinen Daten Hypothese  Theorie Deduktion vom Allgemeinen zum Besonderen Theorie Hypothese  Daten

ur Induktion: Aristoteles: Induktion ist der Weg vom Einzelnen zum Allgemeinen Induktionsproblem: Ist es theoretisch überhaupt zulässig, aus Einzelbeobachtungen allgemeingültige Naturgesetze zu folgern? David Hume (1740 siehe auch Sofies Welt) befasste sich mit dem Induktionsproblem „Glaube an die Gleichförmigkeit der Natur“ „Unmöglich nicht zutreffen“ Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch  Induktion alleine ist als Erkenntnisart nicht zulässig! Prinzip der Verifikation: Vermutungen werden mittels empirischer Daten bestätigt wird ersetzt durch Prinzip der Falsifikation: Vermutungen werden mittels empirischer Daten widerlegt je mehr Falsifikationsversuchen eine Theorie standhält, desto bewährter ist sie Popper: „Die Ansicht, dass die Sicherheit einer wissenschaftlichen Theorie mit der Anzahl der wiederholten Beobachtungen oder Experimente wächst, ist grundsätzlich fehlerhaft. Wir wissen nicht, wir raten.“ „Alles Wissen ist Vermutungswissen“ Deduktion als Alternative: (vom Allgemeinen auf das Besondere) Falsifizierung der Hypothesen  wenn es das nicht gibt, Theorie bewährt. Eine Aussage ist genau dann falsifizierbar, wenn es einen Beobachtungssatz gibt, mit der die Aussage angreifbar ist; der sie also widerlegt, wenn er zutrifft. (siehe wikipedia) 1.6 Die experimentelle Methode Der Ausgangspunkt der Methoden ist meist die Beobachtung. Sowie die Basis aller Experimente die systematische Beobachtung. Wissenschaftliche Beobachtung: beschreibende Registrierung und Klassifizierung von Ereignissen nach qualitativen und quantitativen Gesichtspunkten. Wissenschaftliche Interpretation: Hypothesen geleitete Erfassung der bedeutsamen Merkmale des jeweiligen Ereignisses. Wissenschaftliche Bewertung: qualitative Integration der Beobachtungsmerkmale in einen Bedeutungszusammenhang  immer objektiv, genau und Störfaktoren erkennen und isolieren Experiment= willkürlich, absichtliche hervorgerufenen Variation von Versuchsbedingungen (UV) und deren Effekt (AV). Es gibt Fremd- und Selbstbeobachtung. Theorie und Modell