
- Titel: Biopsychologische Grundlagen der Persönlichkeit
- Autor: ruth
- Organisation: SEELENSAMMLER
- Seitenzahl: 57
Inhalt
- Die Tradition des Themas
- Stufe Verstand nous oder neotikon
- Skript Biopsychologische Grundlagen der Persönlichkeit Landolt
- Weich plastisch breit
- Mittelgroß bis hochgewachsen
- Charakter Tempera ment
- Typus Köperbau endomorph mesomorph ektomorph
- Vgl mit Kretschmer s Typologie Keimblatt
- Entsprechen weitgehend Kretschmers Typen
- Gemeinsam Aufgewachsen IQKorrelation
- Durch Adoption getrennt Genetische Ähnlichkeit
- unter emot Situation Bedingung unter neg emot Situation
- Experiment mit Bildern Exp
- dh weniger AlphaAktivität dh weniger AlphaAktivität
- sind stärker BAS dominiert höhere Werte
- Aktivierung Personen mit höherer rechtsfrontaler Aktivierung
- haben höhere BIS Werte
- Annäherungstendenz Stärke des BAS Niedrig
- Vermeidungstendenz Stärke des BIS niedrig hoch
- hoch Niedrig Wahrscheinlichkeit für Gewinn sinkt
- Hemisphäre Geringste linksseitige Aktivierung Ansteigende Aktivierung links
- Neurotisch Extrovertierte nach Gray hoch Impulsive
- Zu Seite F a Zentralnervensystem und Persönlichkeit
- Subcorticale Strukturen Interaktion von Septum und Amygdala
- Auf Gesicht mit anderem Ausdruck neutral verärgert traurig
- Periphere Reizverarbeitung und Extraversion HirnstammPotentiale und ReflexAktivität
- Ad IV Zentralnervöse Korrelate der Intelligenz
- Ad V Neurotransmitter und Persönlichkeit
- Ad VI Hormone und Persönlichkeitsunterschiede
Vorschau
Biopsychologische Grundlagen der Persönlichkeit SS 06 Landolt, Skriptum zur Vorlesung
Inhalte I II III IV V VI Die Tradition des Themas (Seite 2 – 12) Biologisch relevante Persönlichkeits-Merkmale (Seite 12 – ) entralnervöse Korrelate der Persönlichkeit entralnervöse Korrelate der Intelligenz Neurotransmitter und Persönlichkeit Hormone und Persönlichkeitsunterschiede
Literatur: Henning, J./ Netter, P. (Hrsg.). 2005. Biopsychologische Grundlagen der Persönlichkeit. München: Spektrum Akademischer Verlag.
Ad I Folie 1
Die Tradition des Themas
1. Hippokrates (4. Jh v. Chr.), Galenos (2. Jh. n. Chr.) 2. Platon (427 – 347) Seelenteile und deren Lokalisation im Körper – „Begierde-Seele“ im Unterleib – Mut-Seele – in der Brust – Verstand – im Hirn Charakterologie und Seelenteile 3. Aristoteles (384 – 322) 3 Seelen-Stufen: – Anima vegetativa – Anima sensitiva – Verstand (Nous, noetikon) 4. Franz Josef Gall: Phrenologie Erste Lokalisationsversuche von psychischen Funktionen im Gehirn. 5. Cesare Lombroso (19. Jh.) Physiognomische Merkmale und Charaktereigenschaften 6. Ernst Kretschmer Körperbau- Typus und Psychopathologie sowie Charakterformen (Anm. RR vgl. auch Diff. B) Skript Biopsychologische Grundlagen der Persönlichkeit / Landolt 1/57
I Die Tradition des Themas „Bios und Persönlichkeit“ Bereits in der Antike wird Beziehung zwischen biologischer Konstitution und CharakterMerkmalen angenommen. 1. Hippokrates (Arzt 4. Jh. v. Chr. ) „Säftelehre“ entwickelt. Galenos (Arzt, 2. /3. Jh. n. Chr.) ordnet Temperament Eigenschaften zu. Je nachdem welche Körpersäfte (quantitativ) dominieren – ist das persönliche Temperament ausgeprägt (anteilsmäßig). 4 Elemente „Körpersaft“ Luft Wasser Erde Feuer Blut Schleim (Phlegma) Schwarze Galle Gelbe Galle Temperament => Sanguiniker Phlegmatiker Melancholiker Choleriker => Eigenschaften Lebhaft, impulsiv, optimistisch, weltoffen Langsam, träge, nicht erregbar, „gleichmütig“ Pessimistisch, schwermütig, in sich gekehrt Impulsiv, leicht erregbar, Neigung zu orn
Je nach den quantitativen Verhältnissen der Körpersäfte zueinander werden Misch-Grade der Temperamente bestimmt. Säftelehre (der Antike) dominierte Medizin und Charakterologie bis in die Neuzeit! „1. Psycho-Endokrinologie“ und „1. Temperamenten-Psychologie“ bis ins 20. Jh.; hat sich auch in der Alltagssprache durchgesetzt. ( Y ist ein cholerischer Typ: … d.h. „er ist aufbrausend, schnell zornig,…“; oder xy ist ein phlegmatischer Kerl: … d.h.“ bis man den aus der Reserve lockt oder er einen Auftrag erledigt, das dauert“ oder – „da muss die Welt einstürzen, bis der aus seiner Ruhe aufwacht.“ 2. Platon(427. 347) (Dialog Phaidros?!?!?!?) … nimmt eine Stufung der Seelen-Teile an: Je nach Vorherrschen (Stärke) des einen oder des anderen Seelenteils prägen sich Persönlichkeitstypen aus. Seelen-Teile Definition => => Persönlichkeitstypen Sitz: unterhalb des hedonischer Typ, Lustsucher, a) Begierde-Seele werchfells, in den oder Person die nach Eingeweiden und Genitalien Besitzmehrung, oder nach Genuss von Speis und Trank Streben: nach strebt. wohlschmeckender Nahrung, berauschenden Getränken, Besitz, (Pleonhexia= mehr haben wollen), oder nach erotisch/sexueller Lust (epithymia), nach orgiastischen Festen Sitz: Lunge, Brust, Herz Kämpferische Persönlichkeit b) Mut-Seele (thymoides) Streben nach, Affekte: => geeignet als Phylakes orn, Mut, (=Wächter, Polizist) im Staat Kampfbereitschaft, nach kriegerischer Tüchtigkeit Skript Biopsychologische Grundlagen der Persönlichkeit / Landolt 2/57
Person ist für intellektuelle Tätigkeit geeignet, für cave. Platon ist Leib-SeeleMathematik, Philosophie, Dualist! Wissenschaften, und für Streben: Erkenntnis und Lenkung der Begierde-Seele Staatslenkung (nach Platon sollte ein König Mathematik und der Mut-Seele. und Philosophie studiert haben!) Verstand ist „Wagenlenker“ der die beiden Pferde Begierde- und Mut-Seele lenken soll! – Wobei die Begierde Seele widerspenstiger ist und die Mut Seele lenkbarer. c) Verstand/Vernunft (noelikon) Sitz: im Hirn; (≠ Hirn) – Die 3 PersönlichkeitsTypen bilden auch Platons „Stände-Staat“: Bauern/Händler, Kriegerkaste und politische Herrscher-Schicht –sowie Wissenschaftler.
3. Aristoteles(384 – 322) => … nimmt auch 3 Seelenstufen mit Funktionen an => diese sind Teile oder Stufen (Struktur)Formen des Leibes. Stufe 1. Unterste Stufe = psyche threptike (anima vegetativa) Strukturprinzip + Aufgabe Ernährung, Wachstum, Fortpflanzung; Reguliert Wachstum, Entwicklung und Reifung. Sinneswahrnehmungen, Bewertungsfähigkeit für Wahrnehmungen nach Angenehm —- unangenehm Schmerz ————-Lust Affekte: Furcht, Hass, Liebe. Begriffe erfassen, Analyse und Synthese von Begriffen und zum Schlussfolgern und Entscheiden durch Überlegung (prohairesis) Leistung Findet sich in allen Lebewesen. Lebenserhaltung / Lebensweitergabe Alle Tiere (inkl. Mensch; Mensch ist auch ein Tier = zoon) sind damit „begabt“. Bei manchen Tiergruppen gehört hier auch das Vorstellungsvermögen (phantastikon) dazu. Verstand steuert Erkenntnistätigkeit Kontrolliert durch Abwägen der iele und Folgen des Handelns die Praxis (=das Handeln) =Nur beim „sprachbegabten“ Tier (=zoon logon echon) – dem Menschen vorhanden.
2. Stufe = psyche aisthetike (=anima sensitiva) „Sinnes-Seele“
3. Stufe: =Verstand (nous oder neotikon)
Verstand: setzt Wahrnehmung und Vorstellung voraus, sonst „gibt’s keinen Stoff (=Gehalt) fürs Denken!“ Es besteht ein Implikations-Verhältnis zwischen den Stufen: die 2. Stufe setzte die 1.voaus, die 3. die 1. und die 2. Stufe. Verhältnis der Seelenteile zum Leib (= das Wichtigste!!!) „Lebensprinzip“ des Leibes 1. und 2. Teil zusammen (vegetativer und sensitiver Seelenteil) => sind quasi „Strukturformen des Körpers“.