
- Titel: 100 Jahre linksliberale Kleinparteien in Deutschland
- Autor: BG
- Organisation: UNI DUE
- Seitenzahl: 53
Inhalt
- Jahre linksliberale Kleinparteien in Deutschland
- S S S S S S S S
- Die Demokratische Vereinigung
- Theiner Sozialer Liberalismus und deutsche Weltpolitik S
- Biographischer Exkurs Hellmut von Gerlach
- Die Radikaldemokratische Partei
- Der Demokrat S Kurt Rüss RadikalDemokratische Partei S
- Biographischer Exkurs Ludwig Quidde
- Die Liberalen Demokraten
- Quelle Die Beschlüsse der Liberalen Demokraten Bonn S
- Beschluss des Bundesparteitages vom November in Heidelberg
- Ergebnisse und offene Fragen
- Allgemein und epochenübergreifend
- Deutsche Demokraten Die nichtproletarischen demokratischen Kräfte in
- Deutschland Dieter Fricke Hrsg Köln
- Für Eures Volkes Zukunft nehmt Partei Nichtproletarische
- Demokratische Vereinigung Periodika
- Das freie Volk Demokratisches Wochenblatt Berlin
- Einzelne Quellen und Dokumente
- Radikaldemokratische Partei Periodika
- Der radikale Demokrat Organ der Radikaldemokratischen Jugend Berlin
- Liberale Demokraten Periodika
- liberale drucksachen Zeitschrift für freisinnige Politik Bochum ua
- Zu einzelnen Personen
Vorschau
Burkhard Gutleben
100 Jahre linksliberale Kleinparteien in Deutschland
(1908 – 2008)
Inhalt
Persönliche Einleitung Die Demokratische Vereinigung Biographischer Exkurs 1: Hellmut von Gerlach Die Radikaldemokratische Partei Biographischer Exkurs 2: Ludwig Quidde Die Liberalen Demokraten Ergebnisse und offene Fragen Literaturverzeichnis
S. 3 S. 9 S. 17 S. 19 S. 31 S. 34 S. 43 S. 46
Persönliche Einleitung
Die Titelfassung weckt ambivalente Erwartungen. um einen scheint sie gewichtige Dinge anzukündigen, ein Jahrhundertthema gewissermaßen zum andern weist der Begriff »Kleinparteien« auf einen eher marginalen Gegenstand hin, möglicher Weise nur etwas für Liebhaber. Der Autor reiht sich selbst gleich zu Anfang in diese Gruppe ein und bezeichnet sich in einem doppelten Sinn als »Amateur«: nämlich als einer, der eine LiebhaberBeziehung zu seinem Forschungsgegenstand entwickelt hat,1 und gleichzeitig als jemand, der seine Studien in der Freizeit betreibt, weil er seinen Lebensunterhalt als »nichtwissenschaftlicher Mitarbeiter« einer Universität verdient. Wissenschaftlichkeit und Objektivität, um die ich mich dennoch in meiner Darstellung redlich bemühe, finden ihren Rahmen in subjektiven Bedingungen, die eingangs nicht verschwiegen werden sollen. Die entscheidende Phase meiner politischen Sozialisation fiel in meine Studienzeit an der Ruhr-Universität Bochum während der zweiten Hälfte der 70er Jahre. Mein Weg führte über den Liberalen Hochschulverband in die FDP; das prägende Leitbild der kritischen Linksliberalen in meinem Umfeld war das der sog. » wei-Wege-Strategie« (Arbeit an der Basis und in den Institutionen) und das der systemüberwindenden Reformen. Dieses Konzept der schrittweisen Annäherung an utopische iele auf dem Wege pragmatischer Reformen verlor seine Grundlage, als 1982 die FDP die sozialliberale Koalition zugunsten ihrer Beteiligung an der Regierung Kohl aufgab und sich damit auf die Seite der Kräfte schlug, die für uns als politische Gegner galten. Dieser als »Verrat« erlebte Seitenwechsel der Mutter-Partei wirkte auf viele Linksliberale als traumatisches Erlebnis. Ebenso folgenreich war jedoch das darauf folgende organisatorische Auseinanderfallen der linken Liberalen: während manche früher oder später als mehr oder weniger erfolgreiche Seiteneinsteiger den Weg zu den Grünen oder in die SPD fanden, konnte die Parteineugründung Liberale Demokraten weder prominente Mitglieder noch ausreichende Mengen an Wählern finden und musste im Grunde bereits ein Jahr nach ihrer Gründung die Hoffnung begraben, eine
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Wenn ich mich recht erinnere, hat Andreas Biefang mich bei einer Tagung des Arbeitskreises für Liberalismusforschung im Herbst 1993 in Gummersbach mit dem Kommentar bedacht, dass man ja geradezu „eine erotische Beziehung zu seinem Gegenstand“ entwickelt haben müsse, um an einer solchen Thematik über einen längeren eitraum dranzubleiben. Ihm sei an dieser Stelle für die prägnante Formulierung gedankt.